1965
...wenn man als Sohn eines Jet-Piloten und einer Klavierlehrerin
geboren wird, sind das ja schon zwei eher gegensätzliche
Pole, die man in sich vereinen muß. Wenn man seine
Kindheit dann noch zwischen Portugal und Nordfriesland verbringt,
anschließend Bundeswehr, Kriegsdienstverweigerung
und Chinesisch-Studium unter einen Hut bringen will, entwickelt
sich vielleicht schon von Natur aus eine eher kabarettistische
Begabung. Und wenn dann noch zwei abgebrochene Schauspielausbildungen
mit Grenzerfahrungen in Musical und Esotherik hinzukommen,
ist das vielleicht genau die Mischung, die man braucht,
um in der freien Theaterszene was zu werden?
1973
Alles fing doch eher langweilig im abgeschiedenen Bundeswehrdorf
Leck an der dänischen Grenze hinter den nordfriesischen
Deichen an, wo ich, als Achtjähriger, meine Kindheit
zwischen Bodennebel und Regenschwaden, orkanartigem Westwind
und überraschenden Warmwetterattacken verbrachte. So
vom Großstadtleben abgeschirmt und von Zivilisationsproblemen
unbeleckt, daß schon Flensburg der Inbegriff von Verruchtheit
und gefährlichem Großstadtabenteuer war!
1980
Mein Deutschlehrer Herr Röper an der
Friedrich-Paulsen-Schule in Niebüll schließlich,
von
allen verlacht, weil er Kinder Gedichte alter
deutscher Meister auswendig lernen ließ, öffnete
mir
aber gerade dadurch die Tür zur großen Welt des
Theaters und der Musen.
Kurzerhand machte ich mich mit meiner Gitarre, einer Mundharmonika,
9 Gitarren-Akkorden und einem Pfadfinderliederbuch auf,
um kulturellen Glanz in die Fußgängerzonen von
Niebüll und Flensburg, zu bringen!
1983-89
Den Satz meiner Französischlehrerin Dr. Stuhlfahrt
im Ohr Herr Bader, immer wenn ich sie sehe, muß
ich lachen!, den ich hoffte, als Kompliment interpretieren
zu dürfen, widmete ich mich - nach unserem Umzug nach
Münster - dem Schreiben kleiner Theaterstücke,
die zufälligerweise im Handumdrehen Preise bei Theaterjugendwettbewerben
gewannen. Davon beflügelt, schrieb ich von da an auch
Lieder (für unsere Bands Hörsturz,
Die Profilneurotiker und Sechs and Crime
mit Andreas Ruhl, Georg Feige, Jörg-Achim Keller, Markus
Paßlick u.a.), die in ihrer Kombination aus Dilettantismus,
Größenwahn und autobiographischer Tragikomik,
bei fast allen Wettbewerben, an denen wir teilnahmen, die
Jury irgendwie für uns vereinnahmten...
Als ich jetzt noch herausfand, dass sich durch Auftritte
auf Scheidungen, Demonstrationen und Straßenfesten
die chronisch desolate Taschengeldsituation erheblich entspannen
ließ, war mein fester Entschluss gefasst: Ich
gehe in die Unterhaltungsindustrie! Durch die harte
Schule der Fußgängerzonen und die jahrelange
Praxis auf Bürgerhausbühnen, fühlte ich mich
bestens vorbereitet auf eine steile Karriere im Showbiz!
Die Aufnahmeprüfungen schienen mir nur noch eine kleine
Formalität vor meinem kometenhaften Aufstieg. Ich bewarb
mich an fast allen deutschsprachigen Schauspielschulen wurde
selbstverständlich... überall abgelehnt!
Daß ich über die Umwege von Erdkunde- Englisch
und Chinesischstudium in Bonn doch noch in Hamburg an einer
Musicalschule landete, verdanke ich glücklichen Fügungen
( an die man nie aufhören sollte, zu glauben), einer
verworrenen Liebesgeschichte und einer Einkaufspassage am
Hamburger Gänsemarkt, in der sich trefflich Straßenmusik
machen ließ ( bis sie der Filiale eines Kaffeerösters
Platz machen mußte)!
Nach turbulenten Schauspielschulsemestern, Schulwechsel
und Querelen lernte ich
1990
meinen alten Kumpel
Michael
Ehnert kennen, mit dem ich das
Bader-Ehnert-Kommando
gründete.
Ein gutes Jahrzehnt lang gewannen wir gemeinsam Kabarettpreise
und schrieben Theaterstücke, die die Grundlage unserer
Soloerfolge wurden. In der Zwischenzeit wurden auch einige
Film-Besetzungsbüros auf uns aufmerksam, und so fanden
wir uns immer wieder mal in irgendwelchen Krimis, Kinderserien,
Werbungen und Fernsehfilmen wieder.
Im Jahr 2000
trat dann der
Caveman
in mein Leben, der mich
seitdem eng begleitet und mittlerweile zu einer Art
Zweitnamen geworden ist.
In den letzten Jahren kamen dann noch Stücke wie
AutoAuto!
und
Cavemusic dazu,
so dass der Terminkalender gut gefüllt und die Chance
groß ist, dass SIE und ich uns irgendwo mal über
den Weg laufen!